Normalerweise stehen sich in einer Tennishalle zwei Spieler mit Racket gegenüber. Die Zuschauer jubeln über Volley, Slice oder Ass. Anders am 16. Mai 2008, als etwa 800 Zuschauer in der Tennishalle von Gallneukirchen in Oberösterreich Cross, Jab und Knockout zu würdigen wussten. Dort wurden unter Leitung der FVA sechs internationale Profiboxkämpfe ausgerichtet.

Im Hauptkampf der Veranstaltung präsentierte sich Marcos Nader erstmals in seiner Laufbahn als Berufsboxer seinen österreichischen Fans. Der 19jährige Kämpfer vom deutschen Sauerland Stall debütierte im März in Kiel gegen Fares Sahwaneh mit einem Punktsieg. In Gallneukirschen siegte der Mittelgewichtler gegen Nikola Matic einstimmig nach Punkten: Nader gab von der ersten Sekunde an den Ton an, sein Gegner aus Bosnien & Herzegowina versuchte dagegen zu halten – doch gegen den taktisch versiert agierenden Mittelgewichtler aus Wien war es schwer, zu glänzen. In der zweiten Runde gelang Nader mit einem linken Aufwärtshaken, gefolgt von einem rechten Cross und einem linken Haken zum Kopf, ein Knockdown. Doch Matic erholte sich von dem Niederschlag. Mit großem Kämpferherz rettete er sich nicht nur in die Rundenpause, sondern auch über den dritten und vierten Durchgang. Obwohl Nader weiter auf die Entscheidung gedrängt hatte, blieb ihm am Ende ein vorzeitiger Erfolg verwehrt. Seine Bilanz nun 2-0 (0).

Im Cruisergewicht gelang Patrick Berger sein zweiter vorzeitiger Erfolg. Sein Opponent Antal Ramocza wurde im zweiten Durchgang von Ringrichter Daniel Van De Wiele aus dem Gefecht genommen. Damit hat Berger nun eine Bilanz von 2-2 (2), die ersten beiden Profifights seiner Laufbahn verlor er in Deutschland nach Punkten.

Supermittelgewichtler Chussein Dombaev ist nun seit sechs Kämpfen unbesiegt, er besiegte Lubos Hantak über 6 Runden einstimmig nach Punkten. Unter Leitung von Ringrichter Ernst Salzgeber war Dombaev von Beginn an der dominierende Boxer, erkämpfte sich schnell Vorteile und baute diese im Verlaufe des Gefechts weiter aus. Am Ende sahen die Punktrichter Daniel van de Wiele, Erich Straub und Norbert Duernberger den Lokalmatadoren als klaren Punktsieger, der damit seine Bilanz auf 11-4 (3) ausbaute.

Auch Supermittelgewichtler Vilmos Balog blieb in Gallneukirchen siegreich. Mit einem TKO Erfolg in der zweiten Runde über Richard Remen behielt er seine weiße Weste und ist nun in 24 Kämpfen unbesiegt, 14 davon erzielte Balog vor der Zeit. Ringrichter Erich Straub nahm Remen nach 0:44 Minuten der zweiten Runde aus dem Kampf, zu deutlich war die Überlegeheit des Ungarn.

Keine zwei Minuten dauerte das Profidebüt von Cruisergewichtler David Keclik, der seinen Opponenten Laszlo Czene bereits nach 1:55 Minuten der ersten Runde stoppte.

Seine zweite Niederlage im Profilager musste Magomet Davudov im Supermittelgewicht hinnehmen. Gegen Marijan Markovic unterlag der Boxer aus Braunau am Ende der vier angesetzten Runden einstimmig nach Punkten. Alle drei Wertungsrichter errechneten ein 40:37 für den kroatischen Gastboxer, der auch im zweiten Kampf seiner Laufbahn unbesiegt bleibt. Davudov hat nach diesem Setback nun eine Bilanz von 5-2 (1).

Deliegerter war Dr. Friedrich Mühlöcker.

In der Wiener Stadthalle B werden am 03. Oktober 2009 für einen guten Zweck die Fäuste fliegen. Harte Fäuste kämpfen für benachteiligte Kinder, so lautet das Motto der Veranstaltung, für die Herr Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Mag. Norbert Darabos den Ehrenschutz übernimmt.

Veranstalter sind Ö Plus, Österreich bewegen, der Faustkämpferverband Austria (FVA), sowie der Österreichische Boxverband (ÖBV)

Begünstigte Organisationen sind die Kinderwohngemeinschaften der Volkshilfe Wien und der Verein gegen Kindesmissbrauch Happy Kids.

Ab 14.00 Uhr finden Vergleichskämpfe von Amateurboxern aus Wien und Berlin (D) statt, bereits zu Beginn der Veranstaltung werden hunderte Zuschauer erwartet.

Für Sponsoren bietet die Veranstaltung eine ausgezeichnete Präsentationsmöglichkeit, da auch Verhandlungen mit Fernsehsender weit fortgeschritten sind. Neben der preiswerten Werbung durch Transparente in der Halle, besteht auch die Möglichkeit das Premium Segment zu buchen. Dies beinhaltet Logos oder Schriftzüge auf Seilstreben, Polster und natürlich dem Ringboden als absoluter Blickfang.

Ab 19.30 Uhr sollen dann Profikämpfe in verschiedenen Kampfsporttechniken ausgefochten werden. Im unmittelbaren Ringbereich wird von den Veranstaltern ein VIP Bereich eingerichtet, in dem Boxfreunde, Ehrengäste und Sponsoren einen Tisch erwerben können.

Die Sektkellerei Mauthner wird eine Sektbar einrichten, die während der ganzen Veranstaltung besucht werden kann, es wird aber auch mittels Servicewagen direkt zu den Tribünen serviert.

Im Anschluss an der Boxveranstaltung wird es noch eine Tombola geben, eine Präsentation von Sportmode ist vorgesehen und die Pausen werden von Lindy Hop mit Leben gefüllt. Die Charity Nacht soll dann mit DJ Mike ausklingen.

Alles in allem ein interessantes Programm für einen guten Zweck. Das alleine ist schon ein Besuch wert!

Gekämpft wie ein Löwe, am Ende doch verloren. Auf dieses Fazit könnte man den Fight von Gojko Knezevic gegen Cedric Vitu zusammenfassen. Am 4. April unterlag der österreichische Superweltergewichtsmeister beim Duell um die vakante WBC Mediterranean Championat in diesem Limit im französischen Yvelines dem Lokalmatador Vitu durch TKO in der 11. Runde.

Im ersten Durchgang sah der von Trainer Johann Senfter betreute Knezevic schon wie der Verlierer aus, er musste nach einem Kopftreffer einen Niederschlag hinnehmen. Doch dank großartiger Moral kämpfte sich Knezevic im wahrsten Sinne des Wortes wieder zurück in das Gefecht und gestaltete das Geschehen zusehens ausgeglichener. Der Favorit Vitu besann sich nun auf sein boxerisches Rüstzeug und sammelte Zähler um Zähler.

Im 11. Durchgang geriet Knezevic, nach Punkten zurückliegend, wieder in Bedrängnis und wurde vom Ringrichter aus dem Gefecht genommen. Knezevic hat nun einen Rekord von 15-2 (5 ko’s).

Manager Olaf Schröder attestierte seinem Schützling dann auch eine großartige kämpferische Leistung. Obwohl Knezevic unterm Strich ohne Titel in die österreichische Heimat zurückfährt, ist das dann doch noch ein versöhnlicher Abschluß.

von Ingo Barrabas