Jahresrückblick 2010

Der Faustkämpferverband Austria (FVA) blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2010 zurück. Von großer Wichtigkeit war die beginnende enge Zusammenarbeit mit der Nationalen-Anti-Doping-Agentur (NADA). Diese beinhaltet u.a. Kontrollen der Boxer nach internationalem Standard beim Training, sowie vor und nach Wettkämpfen.

Ein Highlight für den österreichischen Profiboxsport im Jahr 2010 war das Dinner Boxen in Wien am 6. März. Das Wimberger Hotel bot dafür eine besondere Atmosphäre. Damals gewannen Vilmos Balog, Chussein Dombaev und Marcos Nader ihre auf acht Runden angesetzten Hauptkämpfe. Fast schon Tradition hat der Kampftag in Steyr, denn auch 2010 veranstaltete Otto Lorenz wie auch in den vergangenen Jahren dort ein Event. Der 52jährige frühere österreichische Vize-Meister hatte in der Stadthalle auch einen WM Fight als Hauptkampf im Programm. In dem auf zwölf Runden angesetzten Duell besiegte im Super-Mittelgewicht Chussein Dombaev seinen Co-Herausforderer Bruce Rumbolz klar nach Punkten und sicherte sich damit den vakanten WM Gürtel nach Version GBU. Weitere 12 erfolgreiche Kampfabende in Österreich rundeten ein erfolgreiches Boxjahr 2010 ab.

Dazu hatte der FVA hatte bei allen Sauerland Kampftagen in Deutschland die Aufsicht. Dem Berliner Promoter Wilfried Sauerland wurde im vergangenen Jahr eine besondere Ehre zuteil. Der FVA Lizenzträger wurde im Sommer 2010 in die Hall of Fame, die Ruhmeshalle des Boxens, aufgenommen. Aber auch andere FVA Funktionäre wurden geehrt: Dies geschah im Rahmen der FVA Generalversammlung, die am 15. Dezember 2010 in den Falkensteiner-Stuben in Wien stattfand. Nachdem 2009 bereits Wolfgang Gruber, Wilhelm Vogl, Ernst Salzgeber und Erich Straub für ihre besonderen Verdienste mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet worden waren, erfolgte die Ehrung in 2010 für Walter „Teddy“ Schall und Otto Lorenz. Lorenz wurde mit der goldenen Ehrennadel aufgrund der Verdienste um den Boxsport als Veranstalter in Österreich in den letzten 13 Jahren ausgezeichnet. Mit der silbernen Ehrennadel für zehn Jahre FVA Mitgliedschaft wurden Josef Temml und Rainer Schwarz geehrt. Auf der Generalversammlung wurde Marion Palatin auf Antrag von Generalsekretär Dr. Mühlöcker von der Generalversammlung des FVA einstimmig zur geschäftsführenden Vizepräsidentin und Vertreterin des Präsidenten, im Falle der Verhinderung des Präsidenten zur Ausführung der Amtsgeschäfte, gewählt. FVA Präsident Kommerzialrat Willibald Palatin ist seit 2010 Mitglied im „Member of Council“ der Europäischen Box Union (EBU).

Wir bedanken uns bei allen Veranstalter, Mitglieder, Lizenznehmer und Boxbegeisterte für Ihre Unterstützung. Auf das der klassische Boxsport weiterhin soviel Begeisterung und weitere Anhänger findet.

Freizeitcenter Gallneukirchen

Gallneukirchen

3. b+k finance Boxgala am

24. April 2010

Chussein Dombaev vs.

Bruce Rumbolz

GBU Titelkampf im Supermittelgewicht

und das Duell im Cruisergewicht zwischen

David Keclik vs. Patrick Berger

weitere Infos unter:

www.is-boxpromotion.com

Bericht Boxveranstaltung im Wimberger Hotel

Am Samstag 6. März fand in Wien eine Boxveranstaltung im Wimberger Hotel stand. Etwa 500 Zuschauer verfolgten die Duelle in dem traditionsreichen Haus, in bereits der frühere Schwergewichts-Europameister Josef „Joschi“ Weidinger durch die Ringseile kletterte.

Im Hauptkampf kam Super-Mittelgewichtler Vilmos Balog zu seinem 28. Erfolg bei den Profis. Der unbesiegte Lokalmatador gewann gegen seinen Kontrahenten Nikola Matic bereits in der ersten Runde. Ringrichter Ernst Salzgeber brach das Duell nach einem Niederschlag und einer schweren Nasenverletzung des Gastes ab. Das Duell war auf acht Runden angesetzt. Balog hat nun einen Rekord von 28-0 (15).

Ebenfalls im Super-Mittelgewicht kämpften Chuessein Dombaev und Rostislav Krippner gegeneinander. Dombaev siegte über die angesetzte Distanz von acht Runden einstimmig und klar nach Punkten. Er hat nun eine Bilanz von 14-4 (3).

Die österreichische Mittelgewichtshoffnung Marcos Nader vom Berliner Sauerland Team gewann durch TKO in der ersten Runde gegen Gyula Gaspar. Bereits vom ersten Gong an drängte der unbesiegte Lokalmatador auf die Entscheidung. Nachdem Gaspar zweimal zu Boden gegangen war brach Ringrichter Ernst Salzgeber den Fight ab. Der 20-jährige konnte sich über seinen ersten vorzeitigen Sieg freuen. Seine Bilanz ist nun 6-0 (1).

Im Halbschwergewicht gewann Dustin Dirks vorzeitig gegen Daniel Regi. Der 20-jährige Deutsche gönnte dem Ungarn Daniel Regi von der ersten Sekunde an keine Erholungspausen. Im zweiten Durchgang des auf acht Runden angesetzten Fights wurde die Überlegenheit noch deutlicher. Nach dem zweiten Niederschlag brach Ringrichter Josef Temmel das Duell ab. Damit verbesserte der Sauerland Schützling seinen Rekord auf 14-0 (9).

Ebenfalls in dieser Gewichtsklasse fand das Duell zwischen Sladjan Apanovic und Evzen Velky statt, das der unbesiegte Apanovic in der 5. Runde für sich entschied. Mit dem vorzeitigen Sieg baute Apanovic seine Bilanz auf 3-0 (1) aus.

Magomet Davudov (10-2 (1) gewann im Super-Mittelgewicht gegen Edo Cavrk einstimmig nach Punkten, im Cruisergewicht debütierte Soner Oezcan mit einem einstimmigen Punktsieg über Viktor Ivan erfolgreich.

Im Wimberger Hotel standen auch zwei Damen Kämpfe auf dem Programm:
Im Bantamgewicht gewann Doris Koehler gegen Ancuta Suvac durch TKO 2 und verbesserte ihre Bilanz auf 5-7-1 (1) und im Halb-Fliegengewicht siegte Eva Vorarberger (3-2 (3)) gegen Olga Harton durch k.o. in der vierten Runde.

Die Offiziellen:

Delegierter: Dr. Friedrich Mühlöcker

Ring und Punktrichter: Norbert Duernberger, Gerhard Sigl, Daniel Fleissner, Otto Lorenz , Rene Netolicky, Ernst Salzgeber, Erich Straub, Josef Temml und Wilhelm Vogl
Zeitnehmer: Wolfgang Gruber

Charity Boxgala in der Wiener Stadthalle B

Am Samstag 03. Oktober flogen in der Wiener Stadthalle B die Fäuste. Unter dem Ehrenschutz von Bundeskanzler Werner Faymann und Norbert Darabos, Bundesminister für Sport und Verteidigung, wurde von der Organisation Öplus, dem Faustkampfverband Österreich und dem Amateurboxverband Wien, ein Charity Boxabend gegen Kinderarmut und -leid ausgetragen. Auf Initiative von Öplus geht ein Teil des Reinerlöses an Happy Kids und an die Kinderwohngemeinschaft der Volkshilfe Wien.

Im Mittelpunkt stand neben den beiden Meisterschaftskämpfen von Nadja Raoui und Vilmos Balog der erste Auftritt von Mittelgewichtler Marcos Nader in seiner Heimatstadt.

Im ersten Duell des Abends standen sich im Halbschwergewicht Debütant Evzen Velky aus Tschechien und Lokalmatador Magomet Davudov gegenüber. Der von Trainer Kinz sekundierte Davudov punktete immer wieder mit dem rechten Haken zum Kopf, während sein Kontrahent überwiegend mit wilden Schwinger versuchte zum Erfolg zu kommen. Da er mehrmals auf den Hinterkopf schlug, erhielt Velky folgerichtig von Ringrichter Norbert Dürnberger eine Verwarnung und geriet weiter in Rückstand. In der letzten Runde setzte er aber nochmals alles auf eine Karte. Doch vergebens, Davudov siegte am Ende einstimmig nach Punkten und baute seine Bilanz auf 8-2 (1) aus.

Im Cruisergewicht siegte Patrick Berger gegen Robert Borok durch TKO in der 3. Runde. Nach einer verhaltenen Eröffnungsrunde nahm Berger das Heft in die Hand und erwischte den Gast aus der Slowakei mit schweren Haken zum Kopf. Nach drei Niederschlägen beendete Ringrichter Straub das ungleich gewordene Gefecht. Berger hat nun einen Rekord von 4-2 (4).

Im zweiten Halbschwergewichtsfight des Abends lieferten Michael Paris aus der Slowakei und Debütant Sladi Apanovic unter der Leitung von Gerhard Sigl eine harte Auseinandersetzung. Der von Daniel Nader gecoachte Apanovic begann druckvoll und brachte im Infight harte Treffer ins Ziel. Im zweiten Durchgang zunächst ein ähnliches Bild, bis Apanovic unter dem Beifall der Zuschauer mit einer rechten Geraden Wirkung erzielte. Dies rüttelte Paris auf und er kam Ende der Runde besser in Szene, traf den Wiener am Kopf und am Körper. Apanovic übernahm in der Folgerunde wieder das Kommando, überzeugte mit schnellen Kombinationen und ließ auch in der letzten Runde nichts mehr anbrennen. Nach 4 Runden wurde Sladi Apanovic zum verdienten Punktsieger ernannt.

Mittelgewichtler Gogi Knezevic aus Wien ging gegen seinen Kontrahenten Joseph Sovijus von Beginn an sehr aggressiv zu Werke und erarbeitete sich immer wieder Chancen für Wirkungstreffer. Der Slowake hielt tapfer dagegen, geriet aber immer wieder in die Defensive. Knezevic setzte in diesen Situationen nach und hatte in der 4. Runde mit einem Aufwärtshaken Erfolg. Sovijus ging zu Boden und wurde schließlich vom Ringrichter aus dem Gefecht genommen. Knezevic baute seine Bilanz auf 16-2 (7) aus und hofft in naher Zukunft auf einen internationalen Titelkampf.

Den strebt auch der unbesiegte Chussein Dombaev an, der gegen den Slowaken Michael Tomko kurzfristig als Ersatz einsprang. Über die Distanz von 8 Runden erwies sich der Lokalmatador als der effektivere Arbeiter. Tomko schlug viel, fast alles prallte jedoch an der Deckung Dombaevs ab. In die sich bietenden Lücken schlug dann der von Armin Endt trainierte Wiener gezielt hinein, gegen seine schnellen Hände fand Tomko kein Mittel. Am Ende gab es einen klaren Punktsieg für Dombaev, der seinen Rekord auf 12-4 (3) ausbaute. Ringrichter der Begegnung war Erich Straub.

Nadia Raoui aus Herne erkämpft sich die Weltmeisterschaft der WPBO im Fliegengewicht. Die 24-jährige hätte eigentlich den Rückkampf gegen Eileen Olszewski um den Weltmeistergürtel der WIBA bestreiten sollen, doch das Management der Amerikanerin sagte den Kampf zum wiederholten Mal ab. Stattdessen sah das Publikum in der Wiener Stadthalle das packende Duell zwischen Nadia Raoui und der mehrfachen serbischen Meisterin Fleis Djendji. Nachdem Raoui schon in der ersten Runde die besseren Treffer landete, kam in der folgenden Runde vermehrt die Rechte zum Kopf durch. Ab der vierten Runde kassierte Djendji viele harte Treffer zum Körper. Die Serbin drehte sich nach einem erneuten Körpertreffer in der achten Runde weg, daraufhin wurde sie von Ringrichter Ernst Salzgeber angezählt. In den letzten Runden lag ein KO förmlich in der Luft liegt, doch die zähe Fleis Djendji zeigte gute Nehmerfähigkeiten und steckte zahlreiche harte Schläge von Raoui weg. Nach dem Ringgefecht bestätigten die Punktrichter den souveränen Auftritt von Nadia Raoui, die den kompletten Kampf dominierte, mit den Urteilen 100:89, 99:90 und 100:89.Die neue WPBO-Weltmeisterin war anschließend überglücklich: „Es ist ein super Gefühl den Gürtel jetzt mit nach Hause zu nehmen und das Publikum hier Wien war echt klasse.“

Lokalmatador Marcos Nader boxte im Anschluss gegen den Slowaken Robert Blazo. Das österreichische Mittelgewichtstalent des Sauerlandstalls hatte in seinem vierten Profikampf mit dem Rechtsausleger Blazo eine schwere Aufgabe. Der Slowake ist nämlich dafür bekannt, dass er sehr unangenehm zu boxen ist. Blazo macht seinem Ruf alle Ehre und begann die erste Runde mit überfallartigen Angriffen. In der zweiten Runde wurde es im Publikum plötzlich still, als sich Österreichs große Boxhoffnung einen tiefen Cut unter dem linken Auge zuzog. Doch der Jung-Profi, der in seiner Ecke von Otto Ramin und Bruder Daniel betreut wird, überstand auch diese kritische Phase und konnte mit langen Händen zum Kopf bei den Punktrichtern punkten. „Unsauberes Boxen“ war der Grund für einen Punktabzug bei Robert Blazo in dritten Runde Anschließend in Runde 4 drehte Nader auf und landete einige Treffer. Seinen ersten 6-Runden-Kampf gewann Marcos Nader am Ende mit den Urteilen 60:55, 59:56 und 58:55 und bleibt damit weiterhin ungeschlagen.  Trainer Otto Ramin war mit seinem jungen Schützling zufrieden und lobte anerkennten: „Marcos hat die Angelegenheit gut gelöst. Manchmal hat er sich zu sehr auf den direkten Schlagabtausch eingelassen. Doch aus der Distanz heraus landete er klare Treffer“

Im Hauptkampf des Abends wurde die WBC Mediterranean Super Mittelgewichtstitel zwischen den unbesiegten Co-Herausforderern Vilmos Balog und Vasil Klyusa ausgefochten. Beide lieferten sich über die volle Distanz ein sehr intensives Gefecht, zunächst mit deutlichen Vorteilen für den Wahl Österreicher Balog. Ein ums andere Mal wirkte sein ukrainischer Kontrahent angeschlagen, konnte sich aber mit Halten und Klammern über die kritischen Situationen retten. Im letzten Drittel des Kampfes kippte dann das Geschehen, Klyusa war aktiver, hatte mehr Treffer, Balog jedoch die härteren, auch wenn er nicht mehr so viel schlug, wie zu Beginn des Kampfes. Am Ende gab es einen einstimmigen Punktsieg für Vilmos Balog, der somit seinen 27. Erfolg im Profilager unter Dach und Fach bringen konnte und vom WBC Delegierten Willibald Palatin den Meistergürtel umgeschnallt bekam.

FVA Delegierter: Dr. Friedrich Mühlhöcker

WBC u. WPBO Delegierter: KommRat. Willibald Palatin

Zeitnehmer: Wolfgang Gruber
Punkt / Ringrichter: Wilhelm Vogl, Ernst Salzgeber, Erich Straub, Gerhard Sigl, Norbert Dürnberger, Ingo Barrabas

Kampfrichterseminar Bericht

Im Hotel Regina im Wiener Universitätsviertel nahe der bekannten Votivkirche richtete die FVA am 04. Juli 2009 ein Kampfrichterseminar aus. Knapp 25 Gäste waren der Einladung gefolgt, neben den fast ausnahmslos anwesenden FVA Kampfrichtern konnten von FVA Präsident Willibald Palatin und FVA Generalsekretär Dr. Mag. Friedrich Mühlöcker auch weitere Gäste aus dem Kampfsport begrüßt werden.

Unter der Moderation von EBU Vizepräsident Peter Stucki und dem internationalen Punkt und Ringrichter Fabian Guggenheim wurde zunächst das Regelwerk besprochen, danach wurde ausführlich die korrekte Punktwertung thematisiert. Via DVD wurden viele strittige Runden einzeln bewertet und später zusammen diskutiert. Zusätzlich wurde ein kompletter 6 Runden Fight ausgewertet.
Viele Ergänzungen und Erfahrungen der anwesenden Teilnehmer wurden dabei ebenfalls ausgetauscht.

Am Nachmittag ging es dann in die Ringrichterschulung, hier waren die Grundsätze der Kampfleitung erster Tagesordnungspunkt. Die Verletzungsregeln und Verhalten bei schwierigen Situationen wurden zunächst in der Theorie erörtert, später gab es auch hier DVD Anschauungsmaterial. Die vielen Erfahrungsberichte aus der Praxis der Teilnehmer füllten auch diese Schulung mit Leben. Am Ende eines arbeitsreichen Tages waren sich alle einig: Die Fortbildung war ein voller Erfolg.

Um den hohen Qualitätsstandard unserer Kampfrichter zu halten und auszubauen soll dieses Schulungskonzept fester Bestandteil der FVA Verbandsarbeit werden.

Das FVA bedankt sich bei den Schweizer Kollegen Peter Stucki und Fabian Guggenheim für die tolle Unterstützung.

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