Gekämpft wie ein Löwe, am Ende doch verloren. Auf dieses Fazit könnte man den Fight von Gojko Knezevic gegen Cedric Vitu zusammenfassen. Am 4. April unterlag der österreichische Superweltergewichtsmeister beim Duell um die vakante WBC Mediterranean Championat in diesem Limit im französischen Yvelines dem Lokalmatador Vitu durch TKO in der 11. Runde.

Im ersten Durchgang sah der von Trainer Johann Senfter betreute Knezevic schon wie der Verlierer aus, er musste nach einem Kopftreffer einen Niederschlag hinnehmen. Doch dank großartiger Moral kämpfte sich Knezevic im wahrsten Sinne des Wortes wieder zurück in das Gefecht und gestaltete das Geschehen zusehens ausgeglichener. Der Favorit Vitu besann sich nun auf sein boxerisches Rüstzeug und sammelte Zähler um Zähler.

Im 11. Durchgang geriet Knezevic, nach Punkten zurückliegend, wieder in Bedrängnis und wurde vom Ringrichter aus dem Gefecht genommen. Knezevic hat nun einen Rekord von 15-2 (5 ko’s).

Manager Olaf Schröder attestierte seinem Schützling dann auch eine großartige kämpferische Leistung. Obwohl Knezevic unterm Strich ohne Titel in die österreichische Heimat zurückfährt, ist das dann doch noch ein versöhnlicher Abschluß.

von Ingo Barrabas

Die österreichische Nachwuchshoffnung Marcos Nader ist überzeugend in das Lager Profiboxer gestartet. Der Mittelgewichtler setzte sich im Rahmenprogramm der IBF Mittelgewichtsweltmeisterschaft zwischen Arthur Abraham und Lajuan Simon über 4 Runden gegen Fares Sahawneh einstimmig nach Punkten durch. Der 19jährige Shooting Star übernahm sofort nach dem ersten Gong die Initiative und setzte seinem Kontrahenten mit schnellen Kombinationen zu. Der frischgebackene Sauerland Boxer erlitt in der 3. Runde eine Cut Verletzung über dem rechten Auge, ließ sich davon aber auch nicht aus der Ruhe bringen und boxte konzentriert weiter.

Im Hauptkampf der Kieler Veranstaltung verteidigte Arthur Abraham verteidigte seinen IBF Mittelgewichtstitel mit einem einstimmigen Punktsieg gegen Herausforderer Lajuan Simon erfolgreich. Die Junioren WM in dieser Gewichtsklasse sicherte sich in der ausverkauften Sparkassen Arena Dominik Britsch, der beim Duell um die vakante Krone seinen Co-Herausforderer Daniel Urbanski ebenfalls einstimmig nach Punkten bezwang. Im dritten WM Fight des Abends gewann Cecilia Braekhus mit einem einstimmigen Punktsieg gegen Vinni Skovgaard die WBA/WBC WM im Weltergwicht. Im Rahmenprogramm siegte Lamon Brewster bei seinem ersten Auftritt für den Sauerland Stall gegen Michael Sprott (W 8). In weiteren Duellen gewannen Martin Kempf (W 8), Jens Krull (W 4) und Thomas Troelenberg, der Virgilius Stapulionis in der 3. Runde ausknockte.

Ein Film von Nina Pourlak, mit Arthur Abraham und Ulli Wegner

Deutschland 2008, 94 min, 35 mm

Kinostart am 13.2.2009 im Top Kino, Rahlgasse 1, 1060 Wien

Arthur Abraham, der aus Armenien stammende amtierende Box-Weltmeister im Mittelgewicht, ist ein wirklich symphatischer und gewitzter Zeitgenosse. Er wird „King Arthur“ genannt und gilt als einer der besten Boxer seiner Zeit. Sein Trainer, Ulli Wegner, aus der DDR stammend, ist ebenfalls eine Legende und wird wegen seiner Anforderungen an Disziplin und Leistungsbereitschaft „der General“ genannt.

„Es geht um Alles“ erzählt die berührende Geschichte eines Zusammenfindens der Kulturen und Charaktere in einem harten Geschäft. Dabei verteilt dieser Film ebenso kraftvolle wie authentische Geraden mitten in die Auseinandersetzungen zwischen Trainer und Boxer. Trainer Wegner versucht aus einem jungen Gewinner eine Persönlichkeit zu schmieden, Arthur Abraham ist der gefeierte Held im Ring.

Mehr Info zum Film hier: www.poool.at

Tolle Atmosphäre bei der Boxgala in Zürich: 12.500 Zuschauer sahen am 20. Dezember in der Schweiz acht Paarungen, im Hauptkampf die Titelverteidigung von WBA Weltmeister Nikolai Valuev gegen Evander Holyfield. 

Im ersten Kampf des Abend standen sich Schwergewichtler Bermane Stiverne aus Kanada und der US-Amerikaner Lyle McDowell gegenüber. Stiverne machte seinem Ruf als Knockouter alle Ehre und besiegte seinen Gegner nach 2:43 min der ersten Runde durch K.o. und besserte seine Bilanz auf 16-1 (16) auf. 

Danach kam es im Cruisergewicht zum Duell zwischen Jimmy Kapanov und Paolo Ferrara. Zunächst gestaltete Kapanov das Geschehen mit schnelleren Kombinationen und Treffern mit der Fürhand. Mitte des Kampfes versuchte Ferrara mit Aufwärtshaken gegenzuhalten und gestaltete das Gefecht ausgeglichener. Kapanov zog am Ende nochmal das Tempo an, so dass er zu einem einstimmigen Punktsieg kam. Sein Rekord nun 9-0 (5).

In ihrem ersten Titelkampf überzeugte Fliegengewichtlerin Nadia Raoui gegen WIBA Weltmeisterin Eileen Olszewski. Beide lieferten sich ein ausgeglichenes Gefecht, doch oft genug hatte die Herausforderin eine Hand mehr im Ziel. Viele Beobachter rechneten nach 10 Runden mit einem Punktsieg von Raoui, doch die Punktrichter errechneten ein Unentschieden, der Gürtel bleibt somit im besitz der US-Amerikanerin.

Im Schwergewicht kam Oleg Platov zu seinem 27 Sieg. Mit überfallartigen Angriffe und harten Hakenserien kam der schlagstarke Platov gegen Jason Gavern zum Erfolg. Ein Knockout, es wäre Platovs K.o. Nummer 23 gewesen, wollte ihm gegen den zähen und unothodox boxenden US-Amerikaner aber nicht gelingen.

Dies schaffte aber Supermittelgewichtler Mads Larsen, der seinen Kontrahenten Roberto Cocco durch TKO in der 7. Runde bezwang. Zuvor hatte der Italiener nur zwei Mal nach Punkten verloren. Zunächst agierte Larsen abwartend, erhöhte aber zunehmend das Tempo. Cocco musste immer wieder harte Treffer einstecken, in der 7. Runde war der Italiener schwer angeschlagen, folgerichtig kam aus der Ecke das Handtuch zum Zeichen der Aufgabe. Larsen feierte seinen 51. Sieg.

Im Schwergewicht verteidigte Francesco Pianeta seinen EBU-EU Titel gegen den unbesiegten Johann Duhaupas aus Frankreich. Beide jungen Schwergewichtler hatten ihre Aktionen, Pianeta blieb aber oft der aktivere, so dass der Titel auch nach Ende der 12. Runde durch einen einstimmigen Punktsieg beim unbesiegten Pianeta bleibt. Sein Rekord ist nun 18-0 (11).

Im ausverkauften Züricher Hallenstadion besiegte Nikolai Valuev den US-Amerikaner Evander Holyfield nach Punkten und feierte damit seinen 50. Sieg im Lager der Profis. Mit Sicherheit ein besonderer Erfolg über die lebende Legende Holyfield, aber auch denkbar knapp, 116-112, 115-114 und 114-114 lautete das Urteil der drei Punktrichter. Mit einem Sieg hätte der 46-jährige Herausforderer Boxgeschichte schreiben und George Foreman als ältesten Schwergewichts-Weltmeister aller Zeiten ablösen können. Dementsprechend motiviert startete der viermalige Titelträger in das Duell. Tänzelnd umkreiste Holyfield den Russischen Riesen, versuchte mit überraschenden Infight Aktionen Punkte zu sammeln. Ab Mitte des Kampfes spielte dann Titelverteidiger Valuev seine Größenvorteile besser aus. Mit seinem langen linken Jab hielt er Holyfield geschickt auf Distanz. Nur selten konnte der Amerikaner in der Folge klare Treffer landen. 

Zum Ende des Kampfes wurde Valuev noch einmal stärker und drängte Holyfield im letzten Durchgang in die Ecke und sicherte sich so den entscheidenden Vorteil bei den Punktrichtern. Am Ende war es ein knappes Ergebnis, mit einem alten und neuen Weltmeister Nikolai Valuev.

Bericht von Ingo Barrabas