Das Medienecho war groß, als Marcos Nader am Montag 02.03.2009 in Wien auf einer Pressekonferenz seinen Wechsel zu den Profis und dem Faustkämpferverband Austria (FVA) bekannt gab. Mehr als 30 Pressevertreter ließen es sich nicht nehmen, zur Vertragsunterzeichnung des auf Ibiza geborenen Wieners zu kommen. Ab sofort kämpft der 19jährige nun im Mittelgewicht für das Deutsche Sauerland Team.
Das Debüt hat Nader, der im Amateurlager 83 seiner 98 Duelle gewinnen konnte, bereits im Visier. Am 14. März steigt er im Rahmenprogramm der Abraham – Simon IBF Mittelgewichtsweltmeisterschaft zum ersten Mal ohne Kopfschutz und Trikot in den Ring, ATV wird live übertragen. Naders Gegner wird Fares Sahawneh sein, der bis dato drei Kämpfe bestritten hat (ein Sieg, ein Unentschieden, eine Niederlage). Die Erwartungshaltung an Nader ist groß, den Neuprofi lässt das aber kalt: „Ich will zeigen, was ich kann – und gewinnen“ so Nader.
„Es gab nur wenige Boxer, deren erster Profi-Kampf live im TV gezeigt wurde“, sagt Hagen Doering, Sportdirektor von Sauerland Event. „Neben den technischen Fähigkeiten ist die Bekanntheit das Wichtigste.“ In den ersten eineinhalb Jahren soll sich der Neuprofi an die längeren Distanzen und andere Taktik gewöhnen. Langfristig will das Sauerland Team mit der Verpflichtung auch die Boxszene in Österreich beleben.
Nader wird in Berlin zukünftig von Coach Otto Ramin trainiert, als Co-Trainer bleibt ihm sein Bruder erhalten. Der acht Jahre ältere Daniel war es auch, der Marcos zum Boxen gebracht hat. „Eigentlich war ich Fußballer. Bis er mich einmal zum Boxtraining mitgenommen hat. Es hat dort fürchterlich gestunken, aber mir hat es sofort gefallen. Ich wollte gar nicht mehr weg“, schildert Marcos Nader. Besonders fasziniert ihn die Eleganz: „Boxen ist Fechten mit Fäusten.“ Seiner Heimatstadt bleibt Nader, der mit Sandra Soknic, der frisch gekürten Miss Vienna 2009, liiert ist, treu: „Vor den Kämpfen wird dann der letzte Schliff in Deutschland vorgenommen, das Basistraining werde ich immer in Wien absolvieren. Ich bin und bleibe mit Herz und Seele Wiener.“ Dazu passt auch die Einlaufmusik des Neoprofis: „Vienna Calling“ von Falco.
von Ingo Barrabas